Visage – Theanvil
Das Problem bei Visage ist, daß ihr Frontmann Steve Strange in besseren Konsumentenkreisen einfach zur Unperson erklärt wurde. (Dabei hat sich letztens noch Robert Fripp lobend über die visuellen Talente dieses Jungen geäußert.) Und mit den Ultravox-Mitgliedern (Billy Currie und Midge Ure) laßt man sich eigentlich auch nicht mehr so gern in der Öffentlichkeit blicken, Rusty Eagan und Dave Formula trifft in diesem Zuge natürlich auch der Sippen-Bann. Ganz gerecht ist das allerdings nicht.Denn obwohl zwei Drittel dieses Albums wirklich eher lau sind, schlägt der Drive von „Night Train“ doch wieder einigen Kredit heraus. Eine hochkarätige Disco/Tanznummer mit satten Bläsern. Power besitzt auch „Wild Life“, aber eher auf eine theatralische Boney-M.-Manier, nicht sooo daneben allerdings. Und mit „Look What They’ve Done* und „Again We Love“ gibt’s hintereinander gleich zwei Balladen für alle, die das nächste UUtravox-Album nicht abwarten können. Hinter „The Damned Don’t Cry“ (derzeitige Single) vermute ich einen Follow-up-Versuch zu „Fade To Grey“ – leider nicht so gut, auch wenn mich die Charts eventuell widerlegen werden. Wie bei der ersten Visage-LP kann ich auch hier nur wieder betonen: Visage ist so überflüssig, wies nur geht, aber gerade diese nutzlosen Dinge haben ja manchmal ihren besonderen Reiz. 3 Gabriele Meierding
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