Graham Parker – Another Grey Area

Doppelt ärgerlich, wenn die langersehnte Platte eines persönlichen Favoriten mehr oder minder eine Enttäuschung ist. Und da is‘ nix mehr mit „Solidaritätspunkten“. ANOTHER GREY AREA wirkt müde, ein Vergleich mit Parkers Rocknacht-Auftritt bietet sich an, wo unüberhörbar Einsilbigkeit Trumpf gewesen war. Hier setzt er pausenlos Bruchstücke älterer Songs neu zusammen, Gesangslinien, Akkordfolgen, Breaks etc. sind oft schon von weitem zu erahnen. Immer und überall Neues zu erwarten, ist dumm, aber Parker mangelt es zumindest auf AGA an Varianten und vielleicht auch an Inspiration. Sicherlich kein Zufall, daß das Album in / „für“ Amerika produziert wurde. Nie haben The Rumour so gebügelt gespielt, wie die Mietmusiker um den Gitarristen Hugh McCracken auf der vorliegenden LP. Daß G.P. das Singen nicht verlernt hat, ist klar. Daß technisch alles glatt (sie!) geht, ebenfalls. All das aber reicht einfach nicht aus. ANOTHER GREY AREA macht den Eindruck eines „Best Of“-Albums, für das verkehrte Songs ausgesucht wurden. Es hieß, Parker wolle mal eine rein akustische LP aufnehmen. Nur zu!! 2 Bernd Matheja