Kelly Groucutt – Kelly Groucutt
Wie dick auf dem Cover lesbar, gehört Kelly Groucutt zum Electric Light Orchestra. Was Dich, lieber Leser, wohl schon jetzt abwinken oder genauer hinsehen läßt. Die Abwinker haben recht und die Hinseher, die sollten sehr vorsichtig sein. Herr Groucutt hat ein Soloalbum produziert, das schlicht keines ist: Exakt so klingen ELO, wenn sie bangig schlecht sind. Nichts Eigenständiges, sondern ein reiner Abklatsch, der ELO-Chef Jeff Lynne bestätigen würde, sollte er der Ansicht sein, ohne ihn sei ELO eine Null. Denn außer Bev Bevan, Richard Tandy und Mik Kaminski hat Groucutt auch noch die Geiger, die Arrangements, die Klassik-Mätzchen und die vernebelten Texte aus dem ELO-Topf übernommen – allerdings mit seinem Solo offengelegt, daß nicht nur ein gutes Restaurant, sondern selbst eine vorbildlich geführte Frittenbude wie ELO einen Oberkoch braucht. Einmal singt Groucutt: „I really have to say I’m sorry“ – na also, immerhin …
Poco veröffentlichen zu viele Platten in zu kurzer Zeit. Das mäßige BLUE AND GREY liegt erst ein halbes Jahr zurück. Aus diesem Dilemma wollten sich Rusty Young & Co. wohl damit retten, daß sie vorwiegend Fremdkompositionen interpretierten: von JJ. Cale „Cajun Moon“ von OKIE, „The Price Of Love“ von den Everly Brothers, dann noch Tim Hardin, Gordon Lightfoot und einige weitere, hierzulande unbekannte Autorenteams. Fast immer klingt dies schwächer als im Original (Everlys, Cale!!) und ist insgesamt durchzogen von sonniger Lahmheit wobei sich Rusty Young an der pedal steel guitar ruhig mal Neues einfallen lassen könnte. Glücklicherweise können Poco ja besser als hier dahergelutscht 1 (Groucutt) 2 (Poco)
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