Andy Giorbino – Lied An Die Freude
Andy Giorbino kann sich rühmen, sein neuestes Werk im teuersten LP-Cover in der Geschichte des Zick-Zack-Labels zu haben. Ein Umstand, der angesichts der wirklich überzeugenden Platte nur recht und billig erscheint, aber bitte keine Rückschlüsse auf sonstige Produkte im Schallplattengeschäft zulassen soll. An dieser Stelle Grüße an Dr Glori, der für die Covergestaltung verantwortlich zeichnet. Lieber Glori, die Musik ist aber in der Tat noch besser als dein Cover. Ein großer Wurf ist da gelungen. Aufgeteilt in Früh- und Spätsommerseite, der kluge Leser wird sich denken, warum, ist LIED AN DIE FREUDE zunächst mal ein vortrefflicher Frühlingsbote. Locker, flockig bis beschwingt, einfach erwärmend. Giorbino ist Synthispezialist. Entsprechend sieht die musikalische Grundlage des Albums aus. Dazu kommen diverse Instrumente nicht immer elektronisch und Gitarre, natürlich nicht konventionell gespielt. Giorbino macht das Zuhören einfach. Einfach aber reizvoll. Seine Melodien haben keine komplizierten Verästelungen, die Rhythmusbox hält beständig das Tempo, akustische Effekte bereichem den überwiegend sanften Synthisound. Die eingestreuten Textpassagen, vielfach verfremdet, haben sowas wie volkstümlichen Appeal. Die Titel sprechen für sich „Der kleine Koch“, „Ich liebe sie“, „Kornblumenblau“, „Der Mond“, „Träum von mir“, usw.
Giorbino ist kein Tüftler. Er hätte das Zeug zum Popstar, natürlich einem der neuen, unpeinlichen Generation. „Luft im Kopf könnte der Hit werden. Da aber wieder nur Eingeweihte diese Platte kaufen, ist leider vorerst nicht damit zu rechnen. Stichwort: Verschwendete Talente. LIED AN DIE FREUDE ist enorm vielfältig, sensibel, und charmant. Zeitgemäßer Pop ohne Kitsch und Aufdringlichkeit. Eine moderne Hausmusik von einem angenehmen Zeitgenossen. Man kann dabei leicht ins Schwärmen geraten…
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