Monitor
Monitor stammen aus Kalifornien, ihre Musik richten die vier Musiker jedoch eher nach europäischen Geschmacksrichtungen aus. Monitor klingen weder amerikanisch/technisch noch New Wave-theatralisch, für kalifornische Verhältnisse sogar ausgesprochen real. Monitors Musik könnte von überall auf der Welt herstammen, die Band scheint ihre Inspiration aus einer Art Ur-Musik zu beziehen, die es bereits vor der kulturellen Aufteilung gegeben hat. Monitors Songs sind einfach Stimmungsbilder, lose arrangiert und doch von gewisser Straffheit in den Ideen. Die Musik hat erotische Qualität. Die Klänge bewegen sich auf zwei Ebenen: einer tiefen, dumpfen und bedrohlichen, und einer sehr hohen, jubilierenden – sehr durchsichtiges Klangbild garantiert den guten Effekt dieser ausgesprochen leisen Musik. Monitor spielen ihre Instrumente meist sehr feinfühlig, die Aufnahmetechnik laßt den Sound nahezu pur, was der Band einen folkloristischen Sound gibt, gelegentlich auch an das Penguin Cafe Orchestra erinnert. Doch dazu kommt bei Monitor noch ein kräftiger Schuß spröder Modernität. Es gibt viele gute Einfälle, schöne Melodien und passende Effekte. Besonders erwähnenswert noch die verschachtelten Gesangssätze der beteiligten Frauen, durch die das ruhige Konzept noch einiges an Power gewinnt. Zur Mitte der zweiten Seite wird man dann plötzlich aus dem Mit-Dämmern gerissen, indem die Meat Puppets ein Gastspiel bei Monitor geben: Eine Minute Dead-Kennedy-Persiflage, die dieser schönen, romantisch lebhaften Platte noch einen letzten Kick gibt. Absolut gelungen.
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