Pablo Moses – Pave The Way
„Reggae? Ach immer das gleiche keine Weiterentwicklung und dieses permanente Rasta- und Jah-Gebrabbel. Steh‘ ich nich‘ mehr drauf!“
In meinem Bekanntenkreis macht sich zu meiner Enttäuschung eine immer stärker werdende Reggae-Müdigkeit breit. Mit den gleichen Argumenten wie Reggae-Gegner diese Musik in ihren Anfangstagen verpönten, reden heute ehemalige Fans gegen sie. Logisch! Denn um Reggae nicht nur als Mode-Erscheinung zu genießen, braucht man einen Draht zum Lebensgefühl Reggae. Ein Lebensgefühl, das ein Gemisch aus rhythmisch/körperlichen und mystisch/geistigen Elementen ist.
PAVE THE WAY könnte dennoch einigen Ex-Fans gefallen, denn sie glänzt wie der Vorgänger A SONG durch feinfühlige, raffinierte Produktion und tolle Songs. Wieder saß Geoffrey Chung an den Knöpfer. untersützt von Clive „Azul“ Hunt, der die erstklassigen Bläser – das berühmte Tüpfelchen auf dem i – arrangiert hat. Neben dem betont kräftigen Baß-Schlagzeug-Rhythmus fallen besonders die von Robbie Lynn und Earl Wai“ Lindo bedienten Keyboards ins Auge. Auf PAVE THE WAY beschränkt sich Pablo Moses übrigens wieder Autor aller Stück ganz auf’s Singen. Seine sanfte gefühlvolle Stimme erzeugt auf dem schwebenden Rhythmusteppich eine weiche und warme Atmosphäre.
Die herausragenden Songs der durchweg vorzüglichen LP sind „Dig On“ mit starkem, mal krächzendem, mal stotterndem Saxophon sowie „Step Before Hell“ und „Sister“.
Textlich bewegt sich Moses im abgesteckten Rasta-Back-To-Africa-Rahmen. Trotzdem ist diese LP wegen ihrer bestechenden Schönheit auch allen Nicht-Rastas zu empfehlen.
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