Cuban Heels – Work Our Way To Heaven

Eigentlich war das Debüt der schottischen Heels schon im vergangenen Frühjahr überreif. Aber wie gesagt: WORK OUR WAY TO HEAVEN, Schritt für Schritt. WORK: Und wie! Meist in Begleitung der Labelmates und Rockabilly-Puristen Shaking Pyramids kreuz und quer durchs Empire (Pfui, ist das heute wirklich noch nötig?). OUR WAY: Zweieinhalb Jahre lang in unveränderter Besetzung. TO HEAVEN …?: Bitte einzutreten, und zwar in den 7-ten Pop-Himmel.

Die Cuban Heels legen ein meisterhaftes Album vor, 11 fulminante, mit unverbrauchten Ideen vollgepackte Songs, ohne Flops, ohne Nieten – fast schon ein Quentchen zu perfekt abgespult. Melodien-Kürzel, Codes, Hooks mit dem Wiedererkennungs-Kick, das sagenhafte Pop-Eldorado, über das sich andere zeitlebens den Kopf zerbrechen – die Heels zaubern all diese Hit-Bausteine mit spielerischer Leichtigkeit aus dem Ärmel.

Simple (Master) Mind John Leckie hat WORK OUR WAY TO HEAVEN bewußt schroff und scheppernd produziert, um dem quirligen Ungestüm der Cuban Heels auch unter Tage keine Bremsklötze in den Weg zu rollen. Über einen archaischen Drum-Mix und klirrende Monumental-Riffs wölbt sich John Milarkys hochtrabender, ehrfurchtsgebietender Gesang.

Die Ausdeutung des Titelstücks bereitet Schwierigkeiten, aber meistens flirten die Cuban Heels mit weltlichen Absurditäten und haben – gestattet, daß ich mich wiederhole – einfach einen Riesenberg zündender Refrains in petto. Das unisono herausgeschmetterte „get into … FASHION … get into …“ ist schlicht der trefflichste Chorus, den ich seit Orange Juice‘ Direktive „no more rock’n roll for you…“ vernommen habe. „I hear the sound of a new revolution …“ orakelt Milarky beim Intro von „Home for Heroes“ – und das ist eigentlich gar nicht so vermessen.