The Incredible Fred Banana Combo – FBC
Die schlechten Übergangs-Zeiten sind vorerst vergessen. Das LP-Debüt, Anfang 1980 bei der Ariola schon verspätet veröffentlicht, lebte von zündenden, sprunghaften Coverversionen bewährter Pop-Oldies, erfrischend New Wave-infiltriert. Ein amüsantes Konzept, aber vergänglich.
Die zweite LP entstand jetzt nach längerer Pause zumindest unter günstigen Voraussetzungen, sie wurde aufgenommen und produziert in guter Atmosphäre, nämlich im Can-eigenen Inner Space Studio und bei Conny Plank. Das Ergebnis ist nicht sensationell, aber erfrischend und unterhaltsam. Nicole Meyer trommelt durchgehend einen effektvollen, wenn auch kaum variierten Pop-Beat. Den Gesang teilt sie sich zwar mit Godfrey Tollmann (git, b) und dem Bassisten Bill Brown, bleibt aber Mittelpunkt. Ihre Stimme ist kräftig und angenehm natürlich, wie sämtliche Titel der Incredible Fred Banana Combo (so nennen sie sich jetzt) ohne Mätzchen über die Bühne gehen. Bläser und einmal ein Dudelsack sind gut plazierte Beigaben.
Im Vergleich zur statischen Dynamik der ersten LP wirkt FBC-Musik jetzt ungleich gefälliger. Doch trotz lyrischer Eingaben spielen sie zupaickend in einem Stück durch, wobei sich kurze prägnante Rausschmeißer („Last Dance“) allerdings mit ein paar instrumentalen Langatmigkeiten abwechseln. FBC spielen noch immer eher Stakkato als Melodie, tendieren eher zum gedrosselten Lärm als zur Ballade. So fiel Leonard Cohens „Bird OnTheWire“ (die einzige Coverversion diesmal) hier auch recht bodenständig aus.
Obwohl die drei sich wirklich auf das Wesentliche konzentrieren können, kam ihr Sinn für Effektivität im Gesamtkonzept manchmal etwas ins Wanken. Ein paar Passagen allzu sturer Wiederholungen hätten beim Schneiden noch unter den Tisch fallen dürfen. Trotzdem: FBC haben alle Anlagen für eine moderne Beatband.
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