Xao Seffcheque und der Rest – Ja – Nein – Vielleicht

Einer, der um ein Haar zum Blödelbarden des Punk ernannt worden wäre, hätte er nicht schnell ein sehr ehrgeiziges Soloalbum veröffentlicht: Gemeint ist natürlich der Exil-Grazer Xao Seffcheque („I am the Waltraud“, „Sehr gut kommt sehr gut“). Auf JA – NEIN – VIELLEICHT verzichtet Xao zum ersten Mal freiwillig auf Wortwitz (alles Instrumentals) und präsentiert ausschließlich musikalische Ideenfülle. Die komplizierten Rhythmen der vielen Synthies und Sequencer heizen ziemlich ein, der Kopf darf nicht nur wackeln, er muß trotz fehlenden Textes mitdenken. Die Saxofonisten von Xaos Sessionband spielen neuerdings diszipliniert und aufeinander abgestimmt, gelegentlich sogar mit sehr jazzigem Einschlag („Nacht in Tunesien“). In manchem Song wird manche Idee überstrapaziert („O-lui“). doch machen Xaos Hemmungslosigkeit, seine spritzige Arbeitsweise, seine handwerkliche Routine und Sauberkeit und seine musikalische Sachkenntnis Lusi auf die weiteren Werke seiner „Forschungsserie zum Thema Rhythmus plus Stimme“, die er, wie er gewohnt großspurig behauptet, mit JA – NEIN – VIELLEICHT eröffnet haben will.