Trio -Trio

Diese Platte ist ein Kuriosum! Über einen längeren Zeitraum hinweg sind wir Medienleute auf die bevorstehende Veröffentlichung „gestoßen“ worden. „Trio kommt“, hieß es immer lapidar. Und nun, wo die Platte vorliegt, läßt man uns mit unserer geschürten Erwartungshaltung und einem Werk, allein, das dich schon bei dem Versuch, es innerhalb der deutschen Szene „einzuordnen“, scheitern läßt.

Informationen gibt es spärlich. Klaus Voormann, aus den Staaten zurückgekehrter Studiomusiker, hat produziert. Die Namen der Musiker („Ist doch egal, wie wir heißen, oder?“) bleiben im Dunkel, die Besetzung (Gitarre/Schlagzeug/Gesang) ist ungewöhnlich („Wir hatten mal einen Bassisten, einen Neger sogar, aus Amerika, aber der hatte nur gewissermaßen Zeit. Scheiß drauf. Eine Fügung des Schicksals.“), der Background weitestgehend unbekannt („Ich komm‘ aus’m Zirkus raus“ meint der Drummer) – und die Texte zweisprachig deutsch-englisch („Manche Dinge kann man eben besser im Ausländischen sprechen.“) Mitunter erinnert mich die Musik in ihrer Kaputtheit an die Cramps, ein beinah-Garagensound, ein ursprüngliches R’n’R-Feeling. „Kummer“ klingt bluesig zum Glockengeläut, bg hatte am Telefon noch die Information, einige Songs seien wohl mit einem Kehlkopfmikro aufgenommen. Das erklärt den mitunter sehr gepreßt klingenden Gesang.

Glücklicherweise bietet die LP einen ganz konkreten Anhaltspunkt: die Telefonnummer von TRIO. Anruf genügt. Und so kann ich den Lesern jetzt (außer obigen Zitaten) noch einen wichtigen Hinweis zum Verständnis der Musik mitliefern. TRIO verstehen sich als Vertreter der „Neuen Deutschen Fröhlichkeit“ … Was nichts an meiner Konfusion ändert … 2 bis 5.