J. Geils Band – Freeze-Frame
Die J.Geils Band aus Boston existiert wie die Zeit vergeht – nun schon zwölf Jahre und gehört zu den wenigen Gruppen, bei denen man höllisch aufpassen muß: Von drei Geils-LPs klingen zwei mäßig und die dritte sehr gut, und eben diese dritte muß man abfangen. FREEZE-FRAME gehört eher zur Art der zwei mäßigen Alben, wobei mir das Geils-Problem nach wie vor darin zu bestehen scheint, daß die Band live eine Klasse besser als im Studio wirkt. Und dies, obwohl sie mit J.Geils (g) und Magic Dick (harm, sax) zwei wirklich gute Musiker besitzt und Sänger Peter Wolf auch nicht ohne ist.
Auf FREEZE-FRAME aber hat die Geils Band ihre Probleme eigenhändig selbst vergrößert: Sie hat ihrem Keyboarder, Arrangeur und Produzenten Seth Justman viel zu viel Platz eingeräumt. Der Mann besitzt eine blasse Stimme, darf aber neben einem Mann wie Peter Wolf singen. Außerdem neigt er zu Keyboard-Breitseiten und unangebrachten Jaulereien, darf aber J.Geils und Magic Dick übertönen. Und er darf alle Songs, teils gemeinsam mit Peter Wolf, komponieren: Nichts gegen Nummern wie „Freeze Frame“ oder „Flamethrower“, aber alles gegen Müdemacher wie „Angel In Blue“. Die J.Geils Band besitzt Qualitäten in Masse. Wo ist der Produzent, der Seth Justman in die Schranken weist und die anderen Musiker deutlicher nach vorne holt? Leider besitze ich nicht die Adresse von Steve Lillywhite oder Glyn Johns …
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