The Residents – Mark Of The Mole
Die Verwirklichung / das Verständnis von Denkweisen / des Denkens konzentriert sich nicht allein im Kopf auch in den Füßen. Unterschiedliche kulturelle Ansichten begründen sich nur in unterschiedlichen Ideen zur Natur der Arbeit. MARK OF THE MOLE ist ein lebendiges Musik-Drama über einfache Wesen (= Menschen), die in Gruben / Minen arbeiten und durch eine einbrechende Klimaveränderung (= Natur) gezwungen werden, ihr gewohntes Leben / ihre Arbeit aufzugeben und sich in einer neuen, von mehr Technologie bestimmter Kultur niederzulassen. In dieser anderen Gesellschaft gibt es Konfrontationen.
Die Residents sind abgewandert. Unter Tage. Mole heißt Maulwurf (und die sind blind). „Die Augäplel sind weg. Sie haben schon zu viel gesehen. Jetzt ist es Zeit, gesehen zu werden“, schreibt El Ralpho über die Residents. MARK OF THE MOLE steht im Zeichen des Maulwurfs. Untergrund. Stockblind. Schwarz-bemäntelte Maulwurfschlächter zerschlagen die kranken Glasmaulwürfe. Je mehr Phantasie – desto mehr sieht / entdeckt man in dieser phonetichen Höhle.
Jobs For The Boys! Die A-Seite zeigt die „Höhlen-Arbeiter in der Gewalt der Natur“. Der Klimawechsel wird angekündigt. Darauf die Arbeiter im Chor (im Klang eher wie Mickymaus): „Won’t you keep us working? Working down below, working down below.“ Das Unglück vollzieht sich. Man wandert ab ins neue Land unter dem Absingen der neuen Hymne: „We have lelt our mines, we have lelt our land, we have lelt behind all we understand. Now we must cry up! Yes we must demand! Let my children live in a land that’s low, where the holes are deeper than life can go! Let ‚em have not pride, but instead a soul, that can see the shame ofthe hands that mole. „Die neue Internationale alle Blinden / Arbeiter. Nach der Abwanderung ins neue Land. Wo nicht alles schön / friedlich läuft. „Höhlen-Arbeiter gegen Mensch und Maschine“ heißt die B-Seite. Nach kurzer Entfaltung herrscht Sättigung – es werden keine Arbeiter mehr gebraucht: eine verfremdete / mystische Stimme kommandiert: „Go away? Sorry, that’s all we need. „Die Neue Maschine tritt auf den Plan; ihr Konstrukteur: “ Today I’ve declared myself to be a subject of the will of the people.“
Doch sie funktioniert nicht. Doch aufgeben? „Never! Not as long as there’s souls in prison in the dark life. There will be freedom in the holes!“
Dann der Erfolg: nachdem der Konstrukteur in seiner Erfindung (Maschine) aufgegangen ist, stirbt er. Doch die Maschine scheint sich nun gegen die Arbeiter zu wenden. Konflikt: Technologie – Höhlenarbeiter. Die Maulwürfe werden vertrieben. Die Blinden singen: „Hatred has hunger, and hatred has eyes. Hatred has purpose … but hatred hates lies! The Signals of mercy with hate in your eyes. Do not disturb us – you might be surprised!“ Ein kurzer Krieg findet statt zwischen Mensch / Maschine und den Maulwürfen. Das Ende, der Sieger? Man hört noch Reste der „Neuen Hymne“…
Die Residents planen noch zwei Folgen von MOM: Platte zwei soll die Musik der beiden hier präsentierten Kulturen dokumentieren, erst das dritte Werk (Erscheinungsdatum: 1985) wird die neue Kultur (den Sieger) bringen.
MOM ist eine phonetische Enzyklika (auch der Papst hat ja mal im Steinbruch gearbeitet) zur Kultur-Arbeit-Ansicht. Nicht im Brechtschen Sinn – eher in den Ideen von Reindeer Werk / D. Larsen! Die Residents haben ein phänomenales Jahrhundertwerk geschaffen, in ihrer eigenwilligen Ton- und Musikorganisation. Und niemand macht es besser. Eine Arbeit-Kultur-Hootchie-Koo-Phonie.
Jobs For The Boys!
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