Penguin Cafe Orchestra – Penguin Cafe Orchestra
Das erste Album MUSIC FROM THE PENGUIN CAFE erschien 1976 auf Brian Eno’s Obscure Label und war das beschwingteste Album dieser Experimental-Reihe. In den drei darauffolgenden Jahren entstand nun dieses zweite Album – live im Cafe aufgenommen. Und es hat sich, gottseidank, wenig geändert. Sogar die Gestalterin des Covers ist dieselbe geblieben. Das Quartett Helen Leibmann (Cello), Gavyn Wright (Violine), Steve Nye (E-Piano) und Simon Jeffes (E-Gitarre) (letztere beiden die Komponisten) wurde wieder um etliche Gastmusiker erweitert und dementsprechend das Sammelsurium ungewöhnlicher Instrumente von der Ukeleie bis zu Küchengeräten wie Gummiband und Shaker.
Wie unzulänglich der Begriff „Rockmusik“ heutzutage ist, merkt man, wenn man das P.C.O. musikalisch einordnen soll. Es genügt ja nicht, eine Vorliebe für Pinguine, bizarre Außenseiter und das Berliner Cafe „Einstein“ zu haben, wo ich dieses Orchester gern einmal erleben möchte. Konzertante Hausmusik am Nachmittag, Kurhausatmosphäre, amüsante Tänzchen mit Volksmusik-Einschlag, Rock’n’Roll vom schrägen Otto (hört euch mal die Version von „Walk Don’t Run“ an), das allein wäre ja nur Nostalgie. Aber der altmodische Stehgeiger-Frack-und-Fliege-Flair gewinnt durch Ringmodulatoren-Verfremdungen und Minimalismus-Spaßchen an Aktualität. Etwa aui „Telephone And The Rubber Band“, wenn das profane Telefon-Tutut den Rhythmus bestimmt. Solchen verschrobenen Humor können eben nur Briten in Musik umsetzen. Crossover-Musik? Im Niemandsland? Wenige werden das Penguin Cafe besuchen, aber die werden dafür umso mehr Spaß haben.
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