Steve Hackett – Cured

Des früheren Genesis-Gitarristen fünftes Solowerk, am Tag seiner Hochzeit (14.8.81) mit der Brasilianerin Kim Poor veröffentlicht; mit Hakkett an Gitarre, Baß und mit Gesang (!) sowie Nick Magnus an den Keyboards und der drum machine (!!). Diese Basisinformation läßt Fragen aufkommen, wohl an: hier die Antworten: Nicht nur das Cover, sondern auch die Musik sind ihrer bisherigen Tiefgründigkeit beraubt worden – so, wie Hackett nun auf der Hülle, anstelle obskurer Zeichnungen, selbst posiert, tönt auch die Musik jetzt offener, aber auch flacher und mit deutlichem Pop-Touch.

Die obige Besetzung zeigt, daß von der Hackett-Band nur noch einer übrig geblieben ist, der die eher synthetisch klingende drum machinedllerdings souverän im Griff hat – was man von den bisweilen ausufernden Keyboard-Attacken nicht immer berichten kann. Der wohl größte Fehler des Albums liegt daran, daß Steve Hackett diesmal alles selber singt. Zwar stets richtig und ausgewogen, doch mit der stimmlichen Brillanz eines Glas Wassers – flach, dünn und ohne Farbe.

Dies wirkt sich natürlich direkt auf die Songs aus, denen eben darum häufig der Biß fehlt. Wo Hackett auf den bisherigen LPs, trotz der Genesis-nahen Musik, durchaus erdiger wirkte, verpufft er auf CURED öfter ins Leere. Wirklich erwähnenswert daher bloß drei Songs: „A Cradle Of Swans“ – instrumental mit akustischer Gitarre, wenngleich kaum umwerfend; „The Air-Conditioned Nightmare“ – hübsche Schallwände, die den Titel trefflich imitieren; schließlich noch „Hope I Don’t Wake‘ – mit a capella-Anfang und griffigem Refrain: definitiv ein Hit für Radiosendungen Marke ‚Zu Hause und unterwegs‘. Doch da sind Abba besser und Steve Hackett eigentlich zu schade…