Cabaret Voltaire – Red Mecca Phonogram 6435 117
Das vierte Album von Cabaret Voltaire steht in der Tradition seiner Vorgänger. Die Band arbeitet noch immer in ihrem Western-Works-Studio in Manchester und hat sich von ihrer
wachsenden Popularität (RED MECCA ist ihre erste Veröffentlichung auf dem deutschen Markt) zu keinen Zugeständnissen durchgerungen. Was Sound und Machart von RED MECCA angeht, so gibt es kaum Unterschiede zu MIX UP oder THE VOICE OF AMERICA, den beiden vorangegangenen Studioalben auf dem Rough Trade-Label.
Ein pulsierender, durchgehender Rhythmusteppich, teils elektronisch erzeugt, teils durch Elektronik verfremdet, gibt den genügenden Beat-Rückhalt für die ebenfalls rhythmisch eingesetzten Melodiefetzen von Richard Kirk (Gitarre, Synthi, Klarinette), Stephen Mallinder (Vocals, Baß) und Chris Watson (Orgel, Tape).
Cabaret Voltaire erzeugen eine Mischung aus mystisch-geladener Stimmung und Ausbrüchen archaischer Energie. Diese ständige Spannung ist nicht immer faßbar, und so kann es auch passieren, daß der nicht entsprechend .eingestimmte“ Hörer RED MECCA nervtötend/langweilig/monoton findet: Auf dem zehnminütigen „A Thousand Ways“ zum Beispiel läuft ein einziges Riff bis zum Ende durch und wird nur minimal variiert.
Dies mag entsetzlich klingen, jedoch sei versichert, daß Cabaret Voltaire, hat man ihre Exkursionen erst einmal erfaßt, mit RED MECCA eine weitere Platte produziert haben, die sowohl um einiges eindrucksvoller als auch um einiges unterhaltsamer ist als die gängige Techno-Musik auf elektronischer Grundlage. Hoffentlich gibt es diese Band noch recht lange.
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