Oingo Boingo – Only A Lad
Blicke da einer durch – Oingo Boingo bereiten mir Kopfzerbrechen. Starren mich acht unbekannte Musiker aus LA vom Cover an, als hätten sie es faustdick hinter den Ohren. Sagen wir’s mal so: Wenn, also wenn (!) Oingo Boingo die Absicht haben, die Rockmusik auf die Schippe zu nehmen, ganz in der guten Tradition der früher so genialen Split Enz, Burlesgue, Supercharge, 10 cc, dann haben sie das mit ONLY A LAD einfach nicht ausreichend klargemacht. Nicht etwa, daß ich auf Holzhammer-Satire stehen würde, aber hier rutscht manch brilliantes Zitat (oder was ich als Zitat begreife) in flache Imitation ab, paart sich mit Visage, Roxy Music, Simple Minds, XTC, Bill Nelson. Vorbilder – seien es solche, die verulkt oder aber nachgeahmt werden sollen – finden sich also viele. Ihre Placierung und Verwendung allerdings bleibt oftmals im Dunkeln.
Musikalisch sind sie unglaublich versiert und variabel, beherrschen Schuwidu-Chöre ebenso wie Zappa’sche Zynismen, Adam And The Ant’s Kasatschok und Wortwitz. Bei „Only A Lad“, „What You See“ oder „Nasty Habits“ geht einem wirklich das Herz auf, doch dazwischen dann wieder unentschlossenes Pendeln und Jonglieren ohne erkennbare musikalische Richtung.
Vielleicht ist gerade das die Absicht von Oingo Boingo: den verehrten Hörer im Unklaren zu lassen und so zum bewußten Hören zu zwingen? Vielleicht muß man die Band auch live gesehen haben, um die Pointe wirklich mitzubekommen. Rätseln wir weiter über Oingo Boingo und geben ihnen bis zur Auflösung erst mal einen fairen Mittelwert.
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