Octopus – Hart am Rand
Eine Deutsch-Rock-Formation hat ihre Vergangenheit weit hinter sich zurückgelassen. Was sich auf ihrem dritten Longplay RUBBER ANGEL im Ansatz angedeutet hat, erfüllt das Frankfurter Qunitett auf HART AM RAND weit konsequenter; Der Schritt hin zu gradlinigerer Rockmusik (vergl. Gate). Nachdem mit Sängerin Jennifer Hensel ein Urmitglied die Band verlassen hat, zudem Gitarrist „Coco“ Kowallik gleich mitausgestiegen ist, haben Claus Kniemeyer (Baß), Seppl Niemeyer (Drums) und Werner Littau (Tasten) die Gelegenheit beim Schopf gefaßt, um ein gänzlich neues Kapitel Octopus aufzuschlagen. Neben dem bereits erwähnten Stilwandel in Richtung Rock’n’Roll) stellt das verbliebene Rumpftrio zusammen mit den Neuen Georg Klivinyi (Gitarre) und Michael Stein (Gesang) die neuen Kompositionen zudem erstmals in deutscher Sprache vor und hat mit Rocksport (nach sky) auch einen neuen Produktions- und Vertriebspartner gefunden.
Neben der Maffay-Persiflage „Sie hieß Phyllis“ finden sich auf der LP durchweg witzige Texte, die Michael mitunter wie Freund Westernhagen knödelt (Zufall?). „Bastard“, „Hart am Rand“ und „Verfolgungsjagd Im Entlüftungsschacht“ sind – vor allem auch im Text – höchst erfrischend, gemessen an den wirren Schleimscheißerphilosophien („Gilb Part I & II) der Octopus-Frühwerke. „Police Läßt Grüßen“ hätte man sich sparen können. Der Titel verwirrt nur, läßt gar den Trugschluß zu, der Song sei Octopus‘ Interpretation Police’schen Minimal-Pops … Und wenn dem so wäre, wäre diese in die Hose gegangen…
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