Stan Webb’s Chicken Shack – Roadies Concerto

Live in einem kleinen Club stelle ich mir Chicken Shack sehr reizvoll vor. Leider wurde beim live eingespielten ROADIES CONCERTO viel vom Publikum und der dazugehörigen Atmosphäre weggemischt. Trotzdem bietet die LP einen recht guten Vorgeschmack. Auf der Bühne standen Ric Lee (dr), Paul Butler (git & voc), Alan Scott (b), Tony Ashton an den Keyboards und als Leadgitarrist und Sänger natürlich Stan Webb selbst.

Die erste Seite enthält zwei ordentliche Rhythm & Bluesnummern, eine gute, saftige und sehr erdverbundene Interpretation von „Backdoor Man“ (obwohl mir die Version von den Doors noch besser gefällt) und als bestes Stück einen mit enorm viel Feeling gespielten Slow-Blues („Black Night“), besonders prägnant hier der sehr weiche Baß. Auf Seite zwei finden sich leichte Südstaaten-Einflüsse, sie verläuft dementsprechend rockiger. „So Far Back“, easy und kraftvoll zugleich liefert einen sehr guten Opener für den absoluten Höhepunkt dieser LP: „The End“, hat diesmal nichts mit den Doors zu tun, sondern stammt von dem Studioalbum, THAT’S THE WAY WE ARE. Dieser Song besitzt etwas faszinierendes, auch ohne Saxophon (vergleiche Studiofassung), wahrscheinlich legt’s am Superrefrain, der einem zwar ständig im Kopf rumschwirrt, den man aber nicht nachsingen kann.

Die letzteren drei Titel sind auch nicht schlecht, reißen mich aber nicht unbedingt vom Hocker.

Beeindruckend finde ich das ausgezeichnete Zusammenspiel der Musiker und Stans brillante Gitarrentechnik. Mir gefällt auch seine rauhe unnachahmliche Stimme kurzum: ich mag die Platte, obwohl diese Art von Musik nicht unbedingt meine Richtung ist. R & B-Fans werden mit ROADIE CONCERTO sicherlich noch viel mehr anfangen können.