Defunkt – Defunkt
Der Name sagt alles: FUNK – und zwar recht gut. Bei black music dieser Art war ich immer besonders kritisch, denn in zu vielen Fällen rutschte die Musik durch aalglatte Produktion und das permanente Wiederholen bestimmte Schemen (z. B. immer der gleiche Disco-Einheitsbaß) in die Tiefen langweiliger Berieselungsmuzak ab.
Dem haben Defunkt vorgesorgt: Ihr Sound ist zwar perfekt, doch es gibt trotzdem noch reichlich Haken und Kanten in ihren Songs. Was diese LP besonders aus den Massen Ihresgleichen heraushebt: Sie ist abwechslungsreich, viele Einfalle wurden clever verarbeitet und doch ist es eine Platte aus einem Guß. Auch außergewöhnlich sind die schön schrägen Bläser, die gegen den geraden melodiösen Funk-Beat stehen. Der Free-Jazz-Einfluß ist zwar deutlich herauszuhören, doch glücklicherweise geht der Melodiebogen nie verloren. Das Maß stimmt exakt.
Im großen und ganzen gefällt mir die erste Seite besser, auf der auch mit „Blues“ das für mich schönste Stück ist.
Noch ein paar Fakts: Defunkt hat sich aus Ex-Contortions Mitgliedern zusammengesetzt und ist eine schwarze Band mit einem Weißen. Dieser Weiße, der inzwischen verstorben ist (das Album ist ihm gewidmet), war Berliner und hieß Martin Fischer.
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