Satin Whale – Don’t Stop The Show
Nicht bloß die Plattenfirma hat sich bei Köln’s Saun Whale geändert. Neben den Ur-Whales Thomas Brück (gb) und Wolfgang Hieronymi (dr) spielen jetzt Eberhard Wagner (g) sowie Pete Haaser (keys) und es singt Barry Palmer, der uns zumindest durch seine Zeit bei Triumvirat bekannt ist. Der Wechsel des Hauptgesangs von Brück zu Palmer war indes schon deswegen nötig, weil Satin Whale zwar nicht unbedingt ihren Stil, doch Form und Inhalt ihrer Musik ziemlich radikal geändert haben. Wo früher lange Soli dominierten, die jedoch schon auf den letzten LPs von zwei, drei kürzeren Songs abgelöst wurden, so gibt’s nun nur noch kürzere Stücke zwischen dreieinhalb und fünfeinhalb Minuten. Damit einhergehend hat die Band jetzt auch weniger Pathos, dafür mehr Pop im Programm, was sich bis in die Texte hinein verfolgen läßt. Mithin eine Abkehr, die vor zwei Jahren auch Wallenstein vollzogen haben: Weg vom Großformatigen und hin zu Songs, die man auch gut im Autoradio hören kann. Das meine ich keineswegs abwertend, denn flockige Popstückchen hören wir aus deutscher Kehle immer noch zu selten. Vor allem solche wie ein Satin Whale, die stets Niveau halten, zweitweise sehr erdig daherrocken und etliche Ohrenkriecher darbieten. Gefällt mir, grad jetzt im Frühling.
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