Zoot Money – Mr. Money

Wenn Engländer, weiß wie sie nun mal zumeist sind, sich an dunkleren Klängen versuchen, ist längst nicht alles Funk, was tönt. Auf der ersten Shanghai-LP von 1974 klappte das ganz gut und Pete Wingfields einziges Solo-Album paßte ebenfalls. Und noch einer kann’s: Zoot („Wo hat er noch nicht gespielt?“) Money, Tastenkünstler mit gewisser Grundschwärze im Hals.

Daß hier Großportionen echten Rhythmus‘ freigesetzt werden, dafür bürgt schon die Besetzung: ex-If Dick Morrissey blast, ex-Auger Jim Müllen an der Gitarre aus der jazzigen Abteilung, ex-Ellis Nick South (b), Paul Robinson (dr) und ex-Curved Air Francis Monkman (synth) besorgen den Rock dazu. Tolle Blech-Sätze, perlige, unterkühlte Saitenarbeit und Moneys roher Gesang schaffen eine erste Seite, die glatt fünf Sterne verdient hätte (mit einem betexteten „Riders In The Sky“ als launigem Finale).

Und fast geht es so weiter im Text „Can I Get Closer To You?“ rockt ohne Qualitätsverlust weiter, doch dann folgt ein glatter Einbruch über drei Stücke hinweg, der nicht mehr korrigiert wird.

Weitere Pluspunkte: die geschmackvoll integrierten Rückraum-Stimmen und der Verzicht auf Geigenverdünnung. In jedem Fall ist dieses Album ein Lichtblick in der eher kargen weißen Funk-Landschaft.

Für Beatles-Archivare: der Paul hat’s Cover mitgestaltet. Und ganz nebenbei wirft Mr. Moneys umwerfendes Organ die Frage auf: kann nicht mal jemand Tony Ashton wieder vor’s Mikrofon zerren?