Zeltinger Band – Schleimig
Sollte die zweite LP der Zeltinger Band noch SCHLEIMICH heißen, während wir unsere Folie produzierten, so liegt die definitive Vorab-Kassette nun doch mit hochdeutschem SCHLEIMIG vor. Das nur zur Erklärung, falls Ihr Euch über die verschiedenen Schreibweisen wundert.
Daß die Zeltinger Truppe sich im Studio nicht ihrer Originalität berauben läßt, dürfte mit dieser LP manifestiert sein, zumal sie unter der Regie von Conny Planck eingespielt wurde. Und der hat bekanntlich ein ausgezeichnetes Gespür für gewisse Dinge. Für Zeltinger, sein Konzept und seinen Anspruch ist hier unter dem Strich ein Album entstanden, das absolut okay ist. Zeltinger ist und bleibt natürlich Geschmacksache, deshalb wäre es sinnlos, diese teilweise allerdings köstlichen Rock’n’Roll-Trivialitäten jemandem aufzudrängen, der auf die Art des kölschen Prolo-Rockers allergisch reagiert.
Die Musik besteht zu etwa 90 Prozent aus Rock’n’Roll der unverblümten Sorte und die Texte bewegen sich zwischen genialer Banalität („Ich hab‘ keine Lust mehr zur Arbeit zu gehn, ich kann kein‘ Hammer und Sichel mehr sehn“, Rock’n’Roll Betrug) und infantilen Geschmacklosigkeiten („Die Kuh“). Jürgen Zeltinger verkauft (with a little help from Conny) die Songs allerdings optimal. Und wenn irgendwo eine haarsträubende Textpassage auftaucht, kann man oft davon ausgehen, daß gerade hier das Arrangement besonders gut gelungen ist. Aber meistens haut der spontane Witz des Asi mit Nivoh (Zeltinger treffend über Zeltinger) eben doch auf eigenartige Weise hin – bei Leuten mit Humor zumindest.
Aus dem rockigen Rahmen fallen übrigens der Titelsong, „Schleimig“, eine gehässige Ballade über Schleimer sowie die höchst gelungene Schlagerschnulzen-Persiflage vom Manfred. Mein Favorit ist „Asi mit Nivoh“, eine komplexe Losgehnummer, die Ihr auf unserer Folie hören könnt, wo auch gleich noch etwas über diese spezielle Produktion erzählt wird.
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