Jo Jo Zep & The Falcons – Hats Off Step Lively

Bereits Album Nr. 6 dieser starken australischen Band, die hierzulande noch immer ein Schattendasein fristet. Gründe: keine Live-Auftritte und nur wenige Möglichkeiten für die Interessenten, an altes Material der Gruppe zu gelangen (es lohnt sich!). Ober-Aussie Joe Camilleri ist ein so hochkarätiger Sänger, daß er ohne jede Bedenken neben Parker, Costello oder Jackson bestehen kann. Seine Falken sind Tony Faehse und Jeff Burstin (g), Wilbur Wilde (sax, kb), John Power (b) und Gary Young (dr), zusammen eine Rückraum-Crew bar jeder ausufernden Profilierungssucht. Das Sextett, eigentlich aus der Bluesrock-Ecke kommend, hat seit SCREAMING TARGETS, HATS OFF…-Vorgänger, die stilistische Stoßrichtung verändert; Reggae-Beeinflußtes sowie ohrenfreundliche Popsongs der Marke Graham P. schlagen durch, bleiben jedoch unaufdringlich genug, um Zep & Co. vor einsei tiger Schubladisierung zu bewahren.

Leider haben sich die Vögel zweimal Streicher aufschwatzen lassen (arrangiert und dirigiert natürlich vom Herrn Produzenten, dem in einem Anfall von Geltungsgisr zuhauf Tassen aus dem Spind gefallen sein müssen). Die betroffenen Songs „I Will Return“ und „Hand Me Down“, gute Songs, werden dadurch erheblich aufgeweicht. Alle übrigen Eigenkompositionen (besonders empfehlenswert: „Rudie“, „Puppet On A String“, „No Mystery To Me“) leben von der Spielfreude der Band, Camilleris stellenweise gewollt manieriertem Vibrato und der ihnen eigenen Tanzbarkeit. Eine gewisse Oberflächlichkeit ist dabei wahrscheinlich gar nicht zu vermeiden. Wegen der blödsinnigen Geigengüsse und vereinzeltet solistischer Unterbelichtung „nur“ 4