The Rumour – Purity Of Essence
Da warn es nur noch vier: aber auch ohne Keyboard-Mann Bob Andrews sind Graham Parkers Begleitmusikanten an den Instrumenten um keinen Deut schwächer. Allerdings hat der Komponist Andrews wohl doch eine Lücke gerissen, und da auch Gitarrist Martin Belmont in dieser Hinsicht pausiert, ist hier ein gewisses Manko zu verzeichnen. Brinsley Schwarz (g, voc) und Andrew Bodnar (b) liefern mit „Tula“, „Writing In The Water“ und „Houston“ zwar gewohnte Rumour-Qualität, doch ist ein Gefälle nicht zu überhören: Randy Newmans „Have You Seen My Baby“ und Burt Bacharachs „My Little Red Book“ haben kaum mehr als Notlösungscharakter und lassen den rechten Biß vermissen. Wenn bei Edelpop-Fabrikanten wie Rumour die Songs nicht 100%ig stimmen, ist es nur noch ein Schritt bis hin zur Seichtigkeit, und das Projekt gerät – nur schwerlich korrigierbar – ins Plätschern. Zumal der Band schon immer ein echter Frontman (oder eine Frau!) fehlte, der/die den Rausreißer spielen könnte. Aber so war’s auch schon bei den frühen Platten von Brinsley Schwarz, die dennoch in den EMI-Kellern auf ihre überfällige Wiederveröffentlichung warten ….. Fazit: ein Zwiespalt. PURITY OF ESSENCE ist keinesfalls eine schlechte Platte, wirkt jedoch streckenweise schlicht uninteressant. Denkt man an Rumours letzte Arbeit mit Graham Parker so ist rlif Rolltreppe diesmal glatt steckengeblieben, leider. Die hervorragenden Solisten Schwarz, Bodnar, Belmont und Goulding sollten (mit einem einfallsreicheren Produzenten als Alan Vinstanley) die Kraft haben, sich selbst wieder nach oben zu kurbeln.
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