The Bluebeat Years – The Birth Of A Music
46:18 Minuten Geschichtsunterricht über die Einflüsse und Entwicklung der Musik Jamaikas in der Zeitspanne von 1957 bis 1967. Der gute Covertext erklärt im Grunde alles.
In den Fünfzigern nahm der Einfluß des in den USA sehr populären Rhythm’n’Blues und Rock’n’Roll auf die Unterhaltungsmusik Jamaikas (zu der Zeit hauptsächlich Swing und Jazz) stark zu. Vornehmlich der New Orleans-Sound prägte in entscheidender Weise; ich will nur an Professor Longhair erinnern. Die jamaikanischen Musiker griffen den Sound auf, der dann in Verbindung mit karibischem Calypso und Mento erst unbeholfen und holpernd, dann sicher im Gegentakt (olfbeat) landend, zum Ska fusionierte. Ist der off beat das Charakteristikum des Ska, so wurde das 12-taktige Blues-Schema – es tauscht in fast allen 19 Stücken dieser Platte auf – und die Instrumentierung übernommen. Häufigstes Soloinstrument ist das Saxophon, bisweilen taucht eine Gitarre oder eine Mundharmonika auf.
Die Platte beginnt mit zwei R&B-Stücken des Jahres 1957 von Dave Bartholomew aus New Orleans (er schrieb viele Stücke für Fats Domino), die deutlich den Ursprung des Ska aufzeigen, und sie endet mit einer schleppenden Version des Bartholomew-Titels „The Monkey Speaks His Mind“ aus dem Jahre 1967 von Dudley Sibley, der den Übergang zu einer neuen Phase andeutet: des Rock Steady.
In England erschien diese Musik auf dem Bluebeat-Label, und darum nannte man sie hier auch so: Bluebeat – pure Spaß- und Tanzmusik.
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