Dirty Looks –
Sollte man die Dirty Looks kategorisieren, würde am ehesten der Begriff Power Pop zutreffen. Assoziationen an The Knack werden erweckt, doch in Sachen Power sind die Dirty Looks klar überlegen. Die treibende, kräftige Rhythmusarbeit des Trios (Marco Sin – b + voc, Peter Parker – dr + voc, Patrick Barnes – g + lead voc) prägt den Sound. Soloausflüge gibt es kaum. Der Gesang ist oft mehrstimmig und im großen und ganzen gut. Im Gegensatz zu The Knack rutschen die Dirty Looks auch nie in seichte Gefilde ab. In „They Got Me Covered“ und „Drop That Tan“, die beide zu den besten Stücken der LP gehören, geht es recht hart, aber auch angenehm eingängig zur Sache. Der Reggae „Disappearing“ könnte von Fischer Z sein, „Let Go“, das vielleicht beste Stück könnte auch Joe Jackson geschrieben haben und die Einleitung von „12 o’Clock High“ erinnert an Police. Trotz dieser Vielfalt behält das Album eine einheitliche 1 Linie und die Band zeigt auch immer genügend Eigenständigkeit. Alle Songs wurden übrigens von Patrick Barnes geschrieben. Klar und stark rhythmusbetont produziert hat ein gewisser Tim Friese-Greene.
Schade ist nur, daß niemand etwas über die Band weiß. Auch ihre Plattenfirma wußte nur, daß die Band aus Staten Island, New York stammt, ihr Album im Dez. 79 in zwei Wochen in London eingespielt hat und bei er nächsten Stiff-Tour im November in der BRD zu sehen sein wird. Vielleicht erfahren wir dann mehr. Bleibt nur zu hoffen, daß die Dirty Looks nicht auch eine musikalische Eintagsfliege wie The Knack sind. Der Maßstab, den sie sich selbst mit dieser Platte gesetzt haben, ist sehr hoch. Eine starke Platte mit vielen Ohrwürmern, die sich nach mehrmaligem Hören unwiderstehlich dort festfressen.
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