The Inmates – Shot In The Dark
Rhythm & Blues-Vorreiter wie die Pretty Things, Them oder die unbekannteren Stackwaddy waren großartig. Leider ein Grund für die ewig Gestrigen, in einer Mischung aus weinerlicher Ehrfurcht und vorsätzlicher Blindheit alle Newcomer desselben Genres als Epigonen zu verteufeln. Die Inmates aber sind die Inmates, sie „sind heute“ und: sie sind verdammt gut! War ihr 79er-Debüt, trotz gelungener Schroffheit, noch ein wenig ungleichmäßig in der Qualität, so ist SHOT IN THE DARK ein überzeugendes Abbild dessen, wozu dieses Hochspannungs-Quintett (jetzt ohne Bläser) in der Lage ist: Rhythm & Blues ohne Schnörkel, in vokaler und instrumentaler Präzision, die emotionaler Urwüchsigkeit nicht im Wege steht. Titel wie ,1 Thought I Heard A Heartbeat“, „Talk Talk“ oder „Feelin‘ Good“ (so isses!) machen jeden Tanz zum Vergnügen. Sie vermitteln den besten Eindruck davon, wie die Herren Hurley (voc), Gunn, Oliver (g), Donnelly (b) und Rüssel (dr) in schwitzigen Kellerclubs die Luftfeuchtigkeit ansteigen lassen. Neben einigen Standards – Marke unverbraucht – und den derben Kompositionen ihres Ghostwriters P. Staines gelingt es den Inmates, sogar je einen Titel von Ian Hunter („Why, When The Love Has Gone“) und von Jagger/Richards („So Much In Love“) in ihr Konzept einzupassen, ohne daß etwa ein Stilbruch entstände. Dies ist Geradeaus-Sound frei von Traumecken oder lyrischen s-Kurven, unter voller Auslastung von Saiten, Fellen und Stimmbändern. Bands wie Dr. Feelgood, Nine Below Zero und insbesondere die Inmates werden definitiv dafür sorgen, daß der Rhythm & Blues ein zeitloses, von sogenannten „Wellen“ unbelecktes Treiben fortsetzt. SHOT IN THE DARK – genau ins Fadenkreuz.
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