Blues Brothers: Ein Schrotthaufen ist nicht genug :: Der erste Film mit Belushi & Aykroyd überbietet sogar noch Spielbergs Trümmerhaufen in „1941“
Dank ihrer erfolgreichen Show im amerikanischen Fernsehen, „Saturday Night Live“, sind die Blues Brothers, Dan Aykroyd und John Belushi, schon so etwas wie eine Legende. Was liegt also näher, als endlich einen Film zu machen? Dan Aykroyd und Regisseur John Landis schrieben das Drehbuch. Landis, der bekanntlich auch „Ich glaub, mich tritt ein Pferd“ dirigierte, fand damals in Belushi den geeigneten Komiker für diesen Streifen. Belushi war es auch, der in Steven Spielbergs ausuferndem Kino-Klamauk , 1941″ als wildgewordener Pilot seinen Teil zur Zerstörungsorgie beitrug. Wer aber meint, daß Spielbergs Trümmerhaufen schon nicht mehr zu überbieten sei, der sehe sich jetzt bitte den Blues Brothers-Film an, in dem Spielberg zum Trost auch eine kleine Rolle übernehmen durfte. Andere Gäste:
Ray Charles, Aretha Franklin, James Brown, John Lee Hooker u.a.
Die Geschichte ist einfach aber teuer: Blues Bruder Jake (Belushi) saß drei Jahre im Knast, weil er – nur zum Überleben – eine Tankstelle ausgeraubt hatte. Kaum draußen, muß er von Bruder Elwood (Aykroyd) erfahren, daß die heißgeliebte Band nicht mehr existiert. Und daß Schwester Mary 5000 Dollar an Steuern zu begleichen hat, andernfalls würde das Waisenhaus geschlossen, in dem die Blues Brüder immerhin einen Teil ihrer Jugend verbrachten. Nachdem sie sich in einem ekstatischen Gottesdienst (geleitet von „Reverend“ James Brown) die Erleuchtung holten, daß die Band das Geld einspielen muß, kann die obligatorische Verwicklung ihren Lauf nehmen.
Erstens müssen die einzelnen Mitglieder aus ihren Barkapellen, den Imbissen ihrer Ehefrauen oder aus ihren exklusiven Kellnerjobs entführt werden. Dann gilt es, der Polizei zu entkommen (wegen ständiger Geschwindigkeitsüberschreitungen) ; irgendwann holen sie sich noch eine Horde Neo-Nazis auf den Hals und außerdem ist noch eine mysteriöse junge Dame mit gefährlichem Artilleriegerät hinter den beiden her.
Wo bei vielen Filmen die anfängliche action zum Ende hin müde verebbt, funktioniert der Blues Brothers Film gerade umgekehrt. Nur so sind nebenbei bemerkt zweieinhalb Stunden überhaupt zu ertragen. Nach Slapstick- und Comicmanier schaffen es die beiden Hauptdarsteller, sogar aus eingestürzten Häusern ohne Schramme herauszukriechen. Die Parodie bestimmt den Film, jedoch die Lachmuskeln reagieren hier auf infantilste Art, wenn wahre Bruch-Orgien gefeiert werden. Zum Beispiel mußte für diesen Film ein komplettes Shoppingcenter dran glauben (mit schön viel Glas) und eine Armada von Polizeiwagen. Wenn ich den Film nicht gesehen hätte, würde ich wahrscheinlich auch bestreiten, daß man über endlose Crash-Szenen dermaßen lachen kann.
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