Phantomband – Phantomband
Diese Produktion hat ihre Runde bei den Schallplattenfirmen hinter sich, Sky Records griff endlich zu. Hinter der Phantomband verbirgt sich Can-Drummer Jacki Liebezeit als Initiator dieser Idee. Die anderen steuerten ein Höchstmaß an Inspiration, technischer Perfektion und Persönlichkeit hinzu: ex-Traffic Mann Rosko Gee (bg, voc), der bekanntlich zuletzt mit Can arbeitete, Gitarrist Dominik von Senger, Helmut Zerlett an den Keyboards und Olek Gelba als Perkussionist. Was schreckte die Firmen von dieser wohltemperierten, ausgeglichenen Produktion ab? Die Phantomband entwickelt ihre vielseitigen musikalischen Ideen auf einer vordergründigen Rhythmusbasis zwischen variationsreichen perkussiven Verstrebungen; darüberhinaus über weite Strecken rein instrumental. Und das geschieht so fern von klar abgegrenzten Trendvorschriften, daß den angesprochenen Produktleuten wohl der griffige Verkaufsslogan nicht einfallen wollte. Nix mit New Wave, Ska, Reggae, Maschinenmusik, Pubrock… also auch nicht zu verkaufen, oder?
Dabei hat sich die Phantomband selbst viel zu kühl verpackt. Das kunstvoll blau colorierte Cover mag irrtümlich auf rein synthetische Schwaden hinweisen. Doch diese Musik ist gut durchstrukturiert und verbindet auf präzise Art verschiedenste „Behandlungen“ von Gitarre, Keyboard/Synthesizer mit der umfangreichen Perkussion-Palette. Während im Vordergrund oft bestechende Melodielinien laufen, huschen dahinter nicht selten trockene Elektronikteile vorbei. Angedeutete Jazz- oder Funkelemente setzen deutliche Stimmungsakzente. Wirkungsvoller Kontrast: die weitläufige Elektroniklandschaft von „Pulsar“. Mein Lieblingsstück: Rosko Gees „You Inspired Me“, eine stilvolle Ballade mit sehr viel Soul, in Stimme und Musik.
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