Rossington Collins – Anytime, Anyplace, Anywhere

So, da sind sie also, Lynyrd Skynyrd Teil zwei. Drei Jahre sind seit dem Flugzeugabsturz vergangen, der Ronnie van Zant und Steve Gaines das Leben kostete. Die beiden Gitarristen Gary Rossington und Alan Collins lassen die Gruppe nun unter ihrem Namen wieder aufleben. Für Steve Gaines kam der .häßliche‘ Barry Harwood als Gitarrist und Sänger, die Sängerin Dale Krantz nimmt Ronnie van Zants Platz ein. Noch von der ursprünglichen Gruppe sind Billy Powell (Keyboards) und Leon Wilkeson (Baß). Schlagzeuger Arümus Pyle konnte wegen seines Motorradunf alls nicht bei den Aufnahmen dabeisein, auf dieser Platte spielt für ihn Derek Hess.

Viel läßt sich eigentlich gar nicht sagen. Von der Musik her könnte es genau so gut die neueste Platte der echten Lynyrd Skynyrd sein, was Wunder bei fast den gleichen Musikern. Zu Sumpf-Rock und Boogie kommen vielleicht etwas mehr Heavy-Rock-Elemente, aber von „Gimme Three Steps“ bis „Tuesday’s Gone“ ist alles vertreten, wenn auch nicht in besonders aufregenden Variationen. Die drei Leadgitarren werden die Gitarrenfreaks bestimmt befriedigen. Unzureichend aber sind die Fähigkeiten von Dale Krantz, die bei weitem kein Ersatz für Ronnie van Zant ist. Ihre Stimme ist viel zu dünn, zu ausdrucksschwach und zu abwechslungslos. Außerdem schreit sie immer so. Eigentlich eine Fehlbesetzung. Während man die alten Lynyrd Skynyrd-Platten (hatte man sie sich nicht total überhört) anytime, anyplace und anywhere auflegen konnte, muß man bei dieser immer erst überlegen, ob man zu etwas anderem nicht mehr Lust hat. Vielleicht auf die Dixie Dregs?