Saga – Images At Twilight
„Images At Twilight“ ist die zweite Platte der kanadischen Band Saga.
Da ich ihr Debütalbum nie gehört habe, muß ich zugeben, daß mir zu dieser LP nichts Vergleichbares einfällt. Die Gruppe Can hat vor etwa zwei Jahren etwas ähnliches gemacht, aber dort spielten farbige, heißblütige Rhythmusleute mit deutschen Elektronikspezialisten zusammen und das Ergebnis war die zwangsläufige Verbindung zweier Musikrichtungen. Bei Saga haben alle Musiker denselben Kurs und schufen zusammen einen ungewöhnlichen Sound. Die dominierenden Instrumente sind Keyboards aller Art – von warmen, fließenden Synthesizern a la Genesis bis zu schnellgespielten Pianos, wie sie manchmal bei Supertramp auftauchen – unterstützt von einer sparsam eingesetzten, aber manchmal wirkungsvoll in den Vordergrund gemischt, elektrischen Gitarre. Michael Sadlers eindringliche Stimme verleiht vielen Stücken den Charakter einer musikalischen Märchenerzählung. Das Kuriose an Saga ist nun, daß die Musik einen temperamentvollen und äußerst lebendigen Rhythmus besitzt, der mit der Melodie in einem zwar ungewöhnlichen, aber durchaus harmonischen Einklang steht. Trotz vieler für Diskotheken verwendbarer Passagen und mehrerer ohrwurmträchtiger Refrains, lassen die intelligent und abwechslungsreich gespielten Keyboards den Gedanken an simple Popmusik oder gar einfallslosen Discosumpf gar nicht erst aufkommen. Für Leute, die Genesis oder ähnliche Typen mögen, auf tanzbare Rhythmen aber nicht verzichten möchten, ist Saga eine echte Alternative.
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