Chicago – Chicago XIV
„Oh“, entfuhr es mir, als ich die neue Chicago-LP auflegte und altgewohnte/bewährte Klänge hörte, ,die haben die Disco/Pop-Welle überwunden, machen wieder ihre typische, erkennbare Bläser-Rockmusik!‘ Während ich freudig den noch immer brillanten Bläsersätzen lauschte, wurde ich ein bißchen skeptisch, das zweite Stück begann seine Töne von sich zu geben… Und so holte ich mir eine alte ‚Chicago‘ ‚vor, legte „Intruductions“ auf, „Mother“ und „Lowdown“ (alle auf dem Live-Vierer-Album von 1972) und konnte nur noch müde schmunzeln. Ja, hier war noch Feuer drin! Stimmt, und da singen sie gar noch einen Titel wie „I Don’t Want Your Money“ und die Riffs perlen und Terry Kath spielt Gitarren-Solis, wie man sie heute mit der Lupe suchen kann. Ist es wirklich so, daß seit Terrys Tod die Band nur noch so vor sich hindämmert?
Also Chicago XTV wieder auf den Teller. Das Ergebnis? Neues haben sie nicht mal mehr kompositorisch zu bieten. Gutes, ja. Songs wie vom Reißbrett, oder irre ich mich? Natürlich fehlt die rauhe Stimme von Kath. seine unkonventionellen Gitarrenplänkeleien; und tausend andere Bands wären froh, würden ihnen so gute Songs einfallen, hätten sie die Fähigkeit von Robert Lamm, so steile Bläsersätze zu schreiben. Aber das Feuer ist raus! Den Gitarristen/Sänger Danny Dacus haben sie wieder entlassen, gut so. Jetzt arbeiten sie ohne festen Gitarristen, der Mann auf der Platte heißt Chris Pinnick, ist austauschbar. Er spielt jazzig, ist ein guter Techniker, aber auch er paßt nicht in die Formation.
Ein Hit ist sicher wieder auf diesem Album, aber wofür ist das ein Maßstab. Ihre herrlichen Sätze spielen Pankow, Loughnane und Parajaide im Schlaf – und sie klingen noch immer wahnsinnig gut. Und sonst? Das Cover ist toll; eine gute Idee. Wessen Fingerabdrücke sind es, die von Terry?
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