JahWobble – Betrayal
Die erste Solo-LP des PIL-Bassisten Jah Wobble zeigt eigentlich einen recht positiven Aspekt der neueren Rockmusik. Die quälenden Geburtswehen sind überstanden, ein befreiender Humor schafft sich Raum. Jah Wobble stützt sich auf die gleichermaßen erfrischenden wie magischen Ideen des Dub-Reggae und kombiniert sie mit offensichtlich spontan improvisierten Melodieteiien. Dazu spritzt er gelegentlich Akzente mit dem Synthie dazwischen, jongliert mit elektronischen Verfremdungen. Das alles geschieht auf einer so unbefangenen Basis, daß man sich von den relaxten Passagen zwischendurch gern einma] hinwegheben läßt. Sommermusik! Und der Titelsong „Betrayal“, besitzt sogar ein beträchtliches kommerzielles Potential. Aber ganz so leicht, wie das jetzt klingen mag, hat es sich Jah Wobble eigentlich nicht gemacht. Seine dekadenten Spielchen mit dem Fats Domino-Oldie „Blueberry Hill“ (er bettet ihn auf eine Art Flohwalzer-Rhythmus) zeugen schon von einer Menge Einfallsreichtum; stärker vielleicht sogar noch .Not Another“, wo sich ferne Splitter einer fast psychedelischen Gitarre sich mit magischem Schlagzeug, Dub-Effeken und Electronics vermischen. Jah Wobble befindet sich zur Zeit in einem kreativen Hoch, er produziert wie ein Faß ohne Boden. Deshalb gibt es in England auch schon wieder eine neue LP von ihm: BLUEBERRY HILL. Ursprünglich, als 12 inch-Nachfolger für die Single „Betrayal“ gedacht, wuchs sich das Produkt bei der Fülle von Material zu einer kompletten neuen Langspielplatte aus…
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