Frankie Miller – Easy Money
Soso, EASY MONEY heißt Mister Millers neuestes Werk. Um easy money ging es ihm bei seinem letzten Album FALLING IN LOVE wohl auch, denn es fiel ziemlich seicht aus, aber laut Plattenfirma sollte es diesmal rockiger abgehen. Der Titelsong hat einen recht eingängigen Riff, danach kommt „The Woman In You“, das beste Stück der Platte, weil die Post endlich mal abgeht und Frankies versoffene, rauhe Stimme gut zur Geltung kommt. Ist man nach diesen beiden Stücken so richtig in Fahrt, dann kommt mit „Why don’t You Spend The Night“ die große Ernüchterung. Bei diesem Song fällt einem zum ersten Mal deutlich auf, daß die Platte von den Oberschmalzern Seals & Croft in Nashville produziert wurde. Hier haben es besagte Herren sogar fast geschafft, Frankies Stimme glattzubügeln, und das heißt schon was! Die Entschädigung kommt mit dem Jo Jo Zep-Stück „So Young, So Young“, das mich an Bob Seger erinnert, doch „Forget About Me“, das letzte Stück der ersten Seite, ist wieder easy listening Seals/Croftscher Machart. Also mit gemischten Gefühlen die Platte umdrehen und wieder ans Werk. Die zweite Seite geht mit „Heartbreak Radio“ recht gut los, denn der Song hat einen stampfenden Rhythmus, der voll zu Frankies Röhre paßt, ähnlich wie bei „Cheap…Thrills“, das mir auch ganz gut gefällt. „No Chance* ist ein Stück von Moon Martin, das aber meiner Meinung nach nicht an das Original herankommt. Man hätte besser daran getan, eins der schnelleren Moon Martin-Lieder auszuwählen. Mit „Gimmie Love“ gehts in funkige Gefilde. Auch wenn der Anfang des Songs gut gemacht ist, so wird’s mit der Zeit doch etwas einfältig Das Schlußlicht der Platte ist „Tears“, wie der Name schon sagt, zwar etwas für die Tränendrüsen, doch nichts für mich. Wie Ihr jetzt selbst beurteilen könnt, fehlt der Platte eine halbwegs einheitliche Linie. Die Qualitätsunterschiede der einzelnen Lieder sind so enorm, daß es mir sehr schwer fällt, eine Bewertung zu geben. Hätte man aus den guten Titeln eine EP gemacht, hätte ich mit Sicherheit geschwärmt. Aber so werde ich das Gefühl nicht los, als ob die Platte nicht doch etwas mit easy money zu tun hat…
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