Tonio K. – Amerika
Endlich wieder ein Album, das gute, interessante Texte mit guter Musik verbindet. Beim ersten Anhören gefiel mir die Platte schon sehr gut, doch als ich mir mehr Zeit für sie nahm, um konzentriert die auf dem Innencover abgedruckten Texte mitzulesen, bin ich vollkommen abgefahren.
Es fängt an mit „One Big (Happy) Family“, ein echter Losgehrocker mit einem bissigen Text über die momenane weltpolitische Situation, bei der jede Nation bzw. Glaubensrichtung ihr Fett bekommt. Auch wir Deutschen kommen nicht gerade gut weg: Jhe gerrnans like a good old fashioned war. ‚Danach kommt „Say Goodbye“, ein schöner Schmachtfetzen, der aber kein Liebeslied, sondern ein Abgesang an Amerika ist: ,this paradise is dying/say goodbye. „Ein Song, der meiner Meinung nach in Amerikas Hitparaden Chancen haben dürfte, nicht nur weil er eine schöne Ballade ist, sondern auch, weil der Text bei den frustrierten Amerikanern den Nagel auf den Kopf treffen müßte. „Sons Of The Revolution* ist ein Lied, das allen noch übriggebliebenen APOs sicher heute noch die Tränen in die Augen treiben kann, so treffend ist die Analyse: „it‘ s a game allright they‘ re playin‘ /but itain‘ t like on tv/nobody shakeshandswhemt‘ sover…andyou watch the planet die/’you once heard that everybody‘ s equal but you‘ re learning that too is a lie/there‘ s a couple thousand people/ that own it all.“ Eigentlich müßte ich auf jeden einzelnen Text eingehen, denn einfaches BlaBla hat Mister K. nicht anzubieten. Da ist noch die Story von Fast Rodney, der von den Bullen umgelegt wird, oder „Trouble“, eine Anklage an alle Führer/Staatsmänner/Präsidenten: ,andallkings idiotsons, ain‘ tneverin alloltheir battles/solved anything with a gun/you‘ rejustlookin‘ fortrouble… and it‘ s all in the name of democracy/or it‘ s all in the name of State. „Ein Lied, das gerade in Amerika hochaktuell ist.
Über die starken Texte sollte man die gute Musik nicht vergessen, denn genauso vielseitig wie die Texte ist die Musik. Außer Rockern und Schmachtfetzen findet man mit J’ll Buy It“ einen echten Jive; das Lied „Furt Futt Furt“ erinnert mich an die Reime, die wir als Kinder beim Versteckenspielen gesungen haben, und „Cinderella’s Baby“ klingt nach Großmeister Springsteen. Was will man mehr.
AMERIKA ist eine Platte, über die ich ein Buch schreiben könnte, und Tonio K. ist für mich der Randy Newman des Rock’n’Roll. Mit AMERIKA hat LIFE IN THE FOODCHAIN Tonios sehr gutes Debüt, einen würdigen Nachfolger gefunden.
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