Urban Verbs – Urban Verbs

Wenig weiß ich über das Quintett Urban Verbs (Roddy Frantz, Gesang und Texte, Robin Rose, Synthesizers, Dany Frankel, Schlagzeug, Perkussion, Linda France, Bass, Piano, Robert Goldstein, Gitarren und Kompositionen). Offensichtlich stammen sie aus Amerika; die Besetzung mit Linda am Bass erlaubt Parallelen zu den Talking Heads, manchmal auch die Musik. Aber auch an die Doors, Stranglers, Roxy Music, Psychedelic Furs, an frühen Punk und Psychedelic Westcoast-Sound und gar Heavy Metal.

Sind die Urban Verbs jetzt die cleveren Imitatoren, einfallslose Epigonen oder etwa gar die neuen Kult-Heroen? Sind sie New Wave, Hard Rock, Art Rock oder einfach unentschlossen? Vielleicht von allem ein ganz klein bißchen, aber so, daß sie die Spannung halten, die Neugierde schüren, nicht lockerlassen, zerren, abstoßen, anziehen, Aufregung verursachen. Ihr Debutalbum ist völlig ungebändigt, kompromißlos, mutig – verschiedene Wege für die Zukunft der Urban Verbs werden geboten. Die Qualitäten – völlig obskur arrangierte‘ Stücke, bedrohlich dicht, trockene, monotone Rhythmusführung, weiche Gitarren und sparsame, aber effektvolle Electronics – getragen von Roddy Frantz‘ metallig-kalter, schneidender Horrorstimme. Psycho-Musik bieten „Subways“, das dekadente „Next Question“ und vor allem „Frenzy“. Raserei, Wahnsinn, Ekstase verspricht der Titel, und die Musik ist tonale Paranoia. „Ring Ring (My Telephone’s Talking)“ ist ein einziger, aufgewühlter, hektischer, nervöser Alarm, „The Only One Of You“ hingegen mündet plötzlich in fernöstliche Klänge ein, „Luca Brasi“ übersetzt auch musikalisch intensiv einen Alptraum: böse Balladenstimme, nervige Oszillatortöne, beides wird plötzlich von Heavy Metal überrollt. URBAN VERBS, ein Album, mit dem man nicht so schnell zurechtkommt und fertig wird, das sich sperrig jeder Schublade verweigert und das ich immer wieder auflege und mich wundere.