Pierre Moerlen’s Gong – Live

Jazz-Rock, aber anders. Jazz-Rock von Gong. Live aufgenommen Anfang 1979 in Paris und London. LIVE ist eine einzelne LP mit sechs wohlausgesuchten Stücken, das ganze neuere Spektrum von Gong zeigend: „Mandrake“ von SHAMAL, balladesk-versponnen und mit hart funkrockendem Mittelteil, „Esnuria“ von GAZEUSE!, mehr Rock als Jazz, mit überaus kraftvoller Baßlinie, „Golden Dilemma“, spritzig-schnell, und „Soli“ von EX-PRESSO 2, beide sehr jazzmäßig. Anfang und Ende der Platte bilden zwei Stücke der exzellenten DOWN-WIND-LP: „Downwind“ natürlich, stark gekürzt, mit leichten Mike Oldfield-Anklängen und eben diesem an der Leadgitarre (außerdem Didier Malesherbes am Saxophon, er war früher fest bei Gong), und“Crosscurrents‘ , polyrhythmisch, funky, schwebend… Leider wird das Stück ausgeblendet, sehr dezent allerdings. Zu hören gibt es außerdem ein „Drum Solo“ von Band-Leader Pierre Moerlen, erfreulich kurz und ohne die Penetranz der Mammutsolos diverser Live-Alben. Erstaunlich, wie perfekt und mit welcher Präzision die fünf hervorragenden Musiker die vielschichtigen, schwierigen, oft auch abgewandelten Stücke und Passagen live zu präsentieren verstehen, ohne Spontaneität und Spielfreude zu vernachlässigen. Großartig für mich Benoit Moerlen am Vibraphon, dessen rhythmische, fließende Spielweise überhaupt stark den Charakter der Gruppe prägt. Die verbleibenden Musiker sind Hansford Rowe, Bass, Bon Lozaga, Gitarre und Francois Causse, Congas und Marimbas. Gong LIVE gefällt mir, ohne Einschränkung. 4 ms