Alice Cooper – Flush The Fashion
„Alice Cooper ’80 ist dick auf der Hülle zu» lesen, damit jeder weiß, daß FROM THE INSIDE, Cooper’s vorjähriges Comeback nach einer Alkoholentziehungskur, keineswegs eine Eintagsfliege war. Und tatsächlich: Alice Cooper ’80 sieht zwar keineswegs gesund aus, klingt aber durchweg proper und kräftig. Und dazu wirkt die Chose echter und ehrlicher als noch zu „School’s Out“-Zeiten anno ’72. Queen/Foreigner/Cars-Produzent Roy Thomas Baker leitete die Aufnahmen, E.x-Dead End Kids-Gitarrist Davey Johnstone zupft und hat mit Keyboarder Fred Mandel und Cooper selbst die meisten Songs geschrieben – allenthalben griffige und relativ kurze Nummern. Inhaltlich dreht sich die Sache oft um die Welt, in der wir leben (werden): Um „We’re All Clones“, um „Nuclear Infected“, „Model Citizen“ oder „Aspirin Damage“. Und der Text zu „Headlines“, ein bissiger Kommentar über die Sucht nach Publicity, ist auch lesenswert. Musikalisch rockt es mittel bis hait, dabei knochentrocken und gelegentlich mit Elektro-Tricks verfeinert. Und Flo & Eddie, die Ex-Turtles und Ex-Zappas, flöten mit Backgroundgesang. Keine tolle, doch eine gut brauchbare LP. So kann man Alice Cooper ’88 auch noch vertragen.