Black Sabbath
Heaven and Hell
Universal
Während „Metal Rendez-Vous ein frisches Album einer relativ neuen Band ist, stellt „Heaven And Hell“ sozusagen einen neuen Anfang einer ziemlich betagten Gruppe da. Black Sabbath haben ja bekanntlich ihren langjährigen Sänger und Frontmann Ozzy Osbourne gegen den Rainbow-überdrüssigen Ronnie James Dio gewechselt, wodurch die Songs jetzt natürlich anders wirken als früher, aber bei genauerem Hinhören merkt man, daß die Struktur eigentlich gleich geblieben ist. Bill Ward an den Drums, kraftvoll und solide wie immer, Geezer Butler, der durch einfache, aber treibende Baßläufe glänzt und dazu Tony Iommis routiniertes Gitarrenspiel, von Zeit zu Zeit mal mit einem typischen Solo mit den schnellen, kurz angeschlagenen Tönen. Aerosmith gewähnen. Außerdem wirken die Musiker durch die Songs unterfordert, Ronnie J. Deo hat nirgendwo eine echte Chance, seinen bekanntlich gewaltigen Stimmumfang zu demonstrieren und Tony Iommi muß weder sich noch seine Gitarre sonderlich quälen. Aber trotzdem: Gut sind Black Sabbath noch alle Male. Krokus sind fünf junge schweizer Musiker plus einem Gelegenheitsmitglied, das manchmal an den Keyboards tätig wird, sich aber im allgemeinen hinterm Mischpult aufhält. Besonders gut gefallen mir Leadgitarrist Tommy Kiefer und Sänger Marc Storace, durch deren enorme Flexibilität „Metal Rendez-Vous“ außerordentlich abwechslungsreich und vielseitig ausgefallen ist; hier sind so ziemlich alle Spielarten des Hardrock vertreten, von fetzigem Heavy-Sound („Heatstrokes“, fast AC/AD-üke), über dramatische Balladen („Streamer“, klingt Scorpions-inspiriert), bis zu fröhlicher Goodtime-Music („Shy-Kid“, erinnert im Refrain an „Star Fucker“ von den Stdnes) und als besondere Überraschung: „Tokyo Nights“ weist sogar Raggae-Ansätze auf! Krokus haben wirklich eine tolle Platte gemacht, keiner der zehn Songs liegt unter Durchschnitt, aber einige weit darüber. Ich bin sicher, daß wir von dieser Band noch viel hören werden.