Alto – Happy Ambrosia
Alto, alias Johannes Pappert, spielte halb bekanntlich früher Saxophon bei Kraan und veröffentlichte vor etwa zwei Jahren ein vorzügliches Soloalbum titeis ALTO. Das neue Album steht dieser Arbeit in nichts nach, zumal mit Ellen Meier die gleiche Sängerin agiert: Wendig, subtil, Deutsch und Englisch derart vermischend, daß man zweimal hinhören muß. Außerdem dabei sind Micky Stickdorn (dr), Heinz Gembus (bg), George Kochbeck (Keyb, voc) und selbstredend Alto am Saxophon – mithin eine Besetzung, die sich durch Bands wie Missus Beastly, Tomorrow’s Gift, Carsten Bohrt’s Bandstand oder ,es‘ zwar glänzend trainierte, doch bloß in engen Zirkeln bekannt wurde. HAPPY AMBROSIA verdient jedenfalls eine große Hörerschar, denn wenigen Leuten, inklusive denen aus angloamerikanischen Jazzrock-Kreisen, gelingt heutzutage noch eine dermaßen aufgelockerte, luftige Atmosphäre wie Alto, der sich in den Gruppenrahmen einfügt, also keine Egos bläst, und ganz offenbar eine treffliche Hand bei der Auswahl seiner Mitspieler besitzt. Besonders gefallt mir da George Kochbecks Tastenspiel. Nur bitte, lieber Leser, erwarte keine stilistische Einordnung von mir, auch wenn ich oben ,Jazzrock‘ geschrieben habe: Wenn Du Kraan, Zappa, King Crimson, frühen Herbie Hancock, Jan Hammer und solches magst – sofort um HAPPY AMBROSIA kümmern. Die Platte ist weit mehr wert als sie kostet. Mehr sag‘ ich nicht.
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