L. Shankar – Touch Me There
Zwanzig Jahre war L. Shankar erst alt, als er bereits ein Stipendium in den USA erhielt; dann half der Violinist, mit John McLaughlin die Band „Shankti“ zu gründen; nun versucht’s der Inder solo, und Frank Zappa hat ihm dabei geholfen. Gute Voraussetzungen also, die gleich in den drei ersten Stücken „Dead Girls Of London“, „Windy Morning“ und „Knee Deep In Heaters“ bestätigt werden: in der Tat eine Verschmelzung klassischer indischer Musik mit westlichen Pop-Stilen, adrett aufbereitet mit gelegentlichem Gesang und mit gewissen Ohrwürmchen-Qualitäten behaftet. Doch was sich derart gelungen anläßt, wird in der Folge arg strapaziert – schon am Ende der ersten LP-Seite kommen unter Umständen erste Zweifel auf: Will der Shankar das gesamte Album sooo vollspielen?! Er will nicht nur, er hat sogar, und daher stellt sich dann auf LP-Seite 2 einige Langeweile ein: Es reicht halt nicht, die gleiche Chose lediglich in der Geschwindigkeit, der rythmischen Betonung und der Sängerin zu verändern – wenn sonst die Arrangements sich gleichen und vieles darauf hinausläuft, ein Shankar-Geigensolo vorzubereiten. Trotzdem: für allererste Einführung in entfernt indische Klänge, zur lockeren Einstimmung in experimentellere Platten und ähnliches ist „Touch Me There“ geeignet. Und daß L. Shankar Talente besitzt, kann man auch hören.
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