Horslips – Short Stories/Tall Tales
„Short Stories/Tall Tales‘ müßte ungefähr die zehnte Langspielplatte von den Horslips aus Irland sein, es ist aber die erste, die ich von ihnen zu hören kriege. Insofern fehlt mir die Vergleichsmöglichkeit zu älteren Platten. Was ich aber sagen kann, ist, daß sie mir gefällt, ohne genau erklären zu können, warum.
Soweit ich weiß, waren die Horslips früher etwas Folkloreorientiert, aber was sie heute machen, ist reinster Rock, der auf „Short Stories…“ von ruhig bis knochenhart reicht. Zur verhalteneren Sorte gehören zum Beispiel „Back In My Arms“ oder „The Life You Save“, dagegen gehen Titel wie „Law On The Run“, „Unapproved Road“ und „Soap Opera“ teilweise mächtig los. Lediglich „Rescue Me“ – mit akustischer Gitarre und Akkordeon – hat noch etwas irischbeschauliches an sich. Alle zehn Stücke sind sehr melodisch und basieren zum größten Teil auf den kräftigen, eingängigen Gitarren-Riffs von Charles O’Conner und Johnny Fean. Diverse Keyboards, Percussion-Instrumente, Flöte und effektvoll eingesetzter Harmoniegesang ergeben einen sehr farbigen Gesamtsound mit einem nicht zu überhörbaren Hang zu auflockernden Feinheiten und Häkchen. In „Ricochet Man“ beispielsweise tauchen sowohl Reggae-Elemente wie eine Southern-Slidegitarre auf.
Obwohl die LP in ihrer Machart doch höchst konventionell zu nennen ist, ist sie ohne Abstriche sehr angenehm zu hören. Daher: Knappe vier Sterne für „Short Stories…“ sowie herbe Rüge für die Phonogram dafür, daß an der Platte eine Ecke rausgebrochen war (!), so daß ich das jeweils erste Stück nicht richtig hören konnte.
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