Mike Oldfield

Platinum

Warner

Endlich offenbart Mike Oldfield, woher er schon in der Vergangenheit einige Inspirationen geholt hat: von Philip Glass, einem bei uns bloß über Import erhältlichen Synthie-Spieler, von dem Oldfield jetzt öffentlich einen Auszug aus „North Star“ für sein „Platinum“ übernommen hat. Und diese Adaption paßt auch vorzüglich in den Rahmen „Oldfield für Neulinge“, wie man „Platinum“ ebenfalls nennen könnte. Alle Feinheiten solcher LPs wie „Ommadawn“ und „Tubular Beils“ wurden auf „Platinum“ ausgewischt, um Platz für abgerundete, durchweg halbkraftvolle Stücke zu machen. Die Abba-Seite des Mike Oldfield, um ein weiteres Büd zu beschreiben. Das muß nicht negativ sein, denn konnte man etwa „Tubular Beils“ nur im Kämmerlein hören, so ist Oldfield jetzt auch in den Auto-Recorder transportabel, inklusive Fingerschnippen und Fußwippen. Ehe es langatmig wird, wechselt Oldfield die Rythmen: Mal in punktierten Pink Floyd-Beat, mal in Discogemäßes. Dazu zirpt es per Keyboards, und es ist natürlich auch wieder Oldfields Double-Speed-Gitarre zu hören; einmal summt ein Chor, ein anderes Mal singt Wendy Roberts. Schön! Zumal es sich dabei um George Gershwins „I Got Rhythm“ handelt. Prinzipiell eine Parallele zu Sally Oldfield-LPs, nur eben nicht elfenhaft, sondern zupackender und allzeit spielbar. „Platinum“ hat man gern, muß sie aber nicht haben.