The Dickies – Dawn Of The Dickies
Haltet Eurem großen Bruder mal das Dickies-Cover unter die Nase. Nachdem er wieder versucht hat, Euch mit seiner Bildung zu imponieren, indem er sofort Cover und Titel der Platte mit George Romeros Film „Dawn Of The Dead“ in Verbindung brachte, wird sein Blick unweigerlich auf den Song „Nights In White Satin“ fallen. Während er natürlich sofort sentimental wird, weil er sich daran erinnert, wie er sich in den 60er Jahren zu diesem Schmachtfetzen der Moody Blues mit seiner Freundin abgeknutscht hat, seid Ihr schon heimlich zum Plattenspieler geschlichen, um ihm den Schock seines Lebens zu verabreichen. Mit voller Lautstärke laßt ihr ihn nämlich nun erleben, wie man nach Dickies-Art mit derartigen Heiligtümern umgeht: man jagt sie durch den Zeitraffer! – Hast du was, Bruderherz?!
Diese Art von erfrischender Leichenfledderei zelebrieren die Dickies auf ihrer zweiten LP leider nur noch einmal, aber auch mit ihrem eigenen Programm jagen sie das Pensum eines wildgewordenen Strandhüpfers durch Euer Zimmer (oder das Eures Bruders, falls der immer noch zuhause wohnt). Das ist kalifornischer Sunshine-Punk, locker aus dem Handgelenk geschüttelt, humorvoll und eingängig. Ihr Lebensgefühl, ihre Ideologie flitzt unkompliziert durch jeden Song. Steht auf, bewegt Euch, aber bitte locker und nicht mit diesen spastischen Pogo-Verrenkungen, zu denen doch nur das unfreundliche Klima auf der Briten-Insel und all diese fürchterlichen Probleme dort animieren können! Den Dickies scheint bekanntlich in LA die Sonne ins Gehirn, vergeßt das nicht! Sie sind so authentisch wie einst die Beach Boys.
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