Carolyne Mas – Carolyne Mas
Neben den inzwischen abgetakelten Singezähnen Linda Ronstadt, Barbra Streisand oder Rita Coolidge tauchen in Amerika endlich wieder ein paar originelle weibliche Vertreter des Rock auf. Rickie Lee Jones und Carolyne Mas seien hier stellvertretend erwähnt, und sogar Donna Summer hat sich ein bißchen vom Disco-Trott losgesagt.
Mit Carolyne Mas betritt ein ungeheueres Songwriter-Talent die Musikszne, und wenn man sie so schüchtern und zahm vom Cover ihres Debut-Albums gucken sieht, dann traut man ihr gar nicht zu, daß sie eine musikalisch so profilierte Platte abgeliefert hat. Carolyne ist auch eines von diesen New Yorker Street-Kids. die sich kompromißlos dem Rock verschrieben haben. Sie komponiert kurze, prägnante Songs, die sich leicht im Ohr einleben können. Da klingt ein bißchen Phil Spector-Sound durch, mit groß angelegten Saxophon-Linien, klaren Gitarren-Riffs und solider Rock-Rhythmik. Springsteen und Southside und die Tradition amerikanischer Songwriter haben unüberhörbar die musikalische Wiege von Carolyne Mas mitgeschaukelt. Dazu kam eine schöne Prise Motown und ein herrlicher Schuß echter Rock’n’Roll.
Textlich ist Carolyne nicht ganz so originell. Sie singt hauptsächlich von unerfüllten Liebesbeziehungen, heimlichen Sehnsüchten, Träumen und von der Liebe an sich. Doch bei so viel musikalischer Potenz rückt der Text ohnehin in den Hintergrund.