Diverse Interpreten – Into The Future

‚Into the future‘. Thema der Veranstaltung deutscher Rock-Gruppen in Hamburg / Februar 1979. Wo future!‘ Sex Pistols / 1976. Im Februar ’79 fand in Hamburg das zweite Treffen (Erinnerungen: das erste Fest im SO 36 / Berlin / August ’78) deutscher Gruppen statt, die 1979er(Rock-)Musik machen. Gruppen ohne Plattenvertrag – bis auf Kleenex aus der Schweiz —, ohne Verkaufszahlen in den Taschen, auf der Suche nach eigener Identität / eigenem Stil, der den Erlebnissen / Ereignissen der realen Umwelt entspricht. Das Schlagwort für diese Musik kannst du dir selbst ausdenken und einsetzen: …..

Gemeinsam ist allen Bands, daß sie an einem Abend Musik machten, ohne Limousine / PR-Mann im Nacken, just for fun und Rock’n’Roll! Die Gruppen: Male, Mittagspause Deutsch-Amerikanische Freundschaft, S.YP.H. (alle aus dem Ruhrgebiet), PVC, Ffurs (aus Berlin), Hinterhergers Wut (Hamburg) und Kleenex (Schweiz). Bis auf die Berliner-Bands und Kleenex (teilweise) machen sie alle deutsche Texte. Über die rhythmischen Bumm-Bumm-Bumm-Bumm-Anfälle gehen (nur) Hinterbergers Wut und Deutsch-Amerikanische Freundschaft hinweg, hinein in das experimentelle Elektronik-Rock-Feld.

Wenn man bedenkt, daß die Live-Mitschnitte der englischen Rock-Explosion ‚Roxy Club‘ und ‚100 Club‘ 1977 erschienen und bereits historische Dokumente sind, dann erscheint ‚Into The Future‘ unzeitgemäß / veraltet / drei-Jahre-zu-spät. Doch die Wichtigkeit dieses Dokuments liegt in der Tatsache, daß sich auch in Deutschland Leute zusammentun und einfach Instrumente in die Hand nehmen, um zu spielen. Zu erkennen, daß gute Musik nicht unbedingt zu tun hat mit technischer Professionalität. Daß Gefühl und Leben ausreichen, dich zum Aufstehen und Bewegen zu bringen! Mittagspause und S.Y.P.H. dokumentieren mit ihrer Text-Musik dies am besten: mit Spaß + Spott + Anklage + Humor + Aggressivität.

Nach-Gedanke: Die technische Aufnahmequalität der LP ist schlecht. Allen, die dabeigewesen sind, im Publikum, reicht die Erinnerung. Und wer bisher nichts von den genannten Gruppen gehört hat, kauft sich wohl eher die Kleenex-EP CHeidi’s Head‘ schlägt immer noch alles!), das Male-Album, die PVC-Single (‚Berlin By Night‘ erscheint auf Hansa; Ffurs haben sich aufgelöst, Sänger und Drummer spielen jetzt bei PVC) oder die Platten, die hoffentlich demnächst erscheinen werden. Wenn die Plattenfirmen aufgewacht sind!

Übrigens: einen Titel wie ‚Into The Future‘ sollte man denen überlassen, die’s nötig haben… 3 in Im Gegensatz zu ihrem ‚Into The Future‘-Auftritt singt die Deutsch-Amerikanische Freundschaft auf ihrem Debut-Album nicht. Es gibt keine einzelnen Stücke, Seite Eins und Zwei werden eingenommen von Schlagzeug / Gitarre / Baß /Synthesizier-Misch-Masch.

Es geht in die Ecke des Elektro-Rock, Psycho-Amon-Düül-Eins-Erinnerungen. Nichts Neues. Deutsch-Amerikanische Freundschaft, abgekürzt DAF. Es gab mal ein Automobil für / der (die) Mittelklasse, automatik, mittelmatik, so ist auch die DAF-Musik. Pretty boring! (Um die DAF-Musik entsprechend zu empfinden, muß man wohl ihre Dia-Produktionen sehen, die sie bei manchen Konzerten zu den Tönen projizieren). No future! 2 in (Die Bezugsquellen: ,,Into The Future“gibt’s bei Unterm Durchschnitt, Durchschnitt 15, Hamburg 13; DAF vertreibt Art Attack, Fürstenwall 62, 4000 Düsseldorf).