Auch auf seinem zweiten Album, „Fearless“, erweist sich Sänger Tim Curry als musikalischer Poseur – kein Wunder für einen, der schon seit Jahren vom Erfolg als Star der Rocky Horror Picture Show lebt. In Zusammenarbeit mit Dick Wagner, Gitarre, und Michael Kamen (musikalischer Direktor von David Bowie), Keyboards, die auch das Album produzierten, entstanden acht Kompositionen und eine neue, sehr eigenwillige Version von Joni Mitchells ,,Cold Blue Steel And Sweet Fire“. Curry entpuppt sich nicht nur als chamäleonhafter Sänger, dessen Stimme immer dramatisch und ein wenig gefährlich klingt, sondern auch als ironischer Texter, zwischen Lou Reed und Fee Waybill von den Tubes angesiedelt. Moderne Abenteurer, böse Buben, New Yorker Party-Geschwätz und Verwirrung dank perfekter Bürokratie sind die Themen von ,,Hide This Face“, „I Do The Rock“ (wo nicht nur das identische Intro an Warren Zevons „Werewolves In London“ erinnert) „Paradise Garage“ oder „Charge It“. Das sind atmosphärisch aufgelockerte Rock n’Roll-Songs im Revue- oder Musical-Stil, melodramatische Balladen a la „S.O.S.“ für alle, die nach verderbten, dekadenten Leder-Heavies suchen.