Rick Wakeman – Rhapsodies

Möglicherweise ist Rick Wakeman deshalb noch nie mit James Last aufgetreten, weil die beiden sich nicht kennen. Oder mit Franz Lambert, unserem ‚King of Hammond‘, mit dem Wakeman in der Halbzeit eines Fußballänderspiels vierhändig „Ruckizucki Tooor“ dudeln könnte. Stilistische Parallelen jedenfalls treten auf dem Doppelalbum „Rhapsodies“ häufig zu Tage.

Im Ernst: Wakeman veranstaltet hier Fingerübungen; sie gehen ihm leichter als vielen anderen Musikern von der Hand, was man bei ihm ja auch verlangen kann. Er knüpft latent Beziehungen zu anderen Komponisten namens Gershwin und ganz kurz Tschaikowsky und Grieg, die sich nahtlos in Wakeman’s kompositorisches Schaffen einbeziehen lassen. Die Plattenfirma hält das alles ernsthaft für „Wakeman’s Beschäftigung mit dem Disco-Sound“ – Genie, ich hör‘ dich rumoren.

Zum üblichen Rockinstrumentarium gibts hier vier Seiten lang Wakeman an etlichen Keybördchen; einmal wird gesungen, und stets erklingt ein gewisser rhythmischer Drive, den man für Tanzmusik halten könnte, wenn man nicht besseres kennen würde. Und insgesamt gehört dieses Album gar nicht in eine Rock- oder Pop-Zeitschrift, weil’s wirklich bloß Partymusik im James Last-Stil ist. Was für andere Leute als uns ja durchaus seinen Wert besitzen kann. Das ist weder böse noch konisch gemeint, sondern eine schlichte kommerziell-marktstrategische Feststellung.