Kevin Coyne & Dagmar Krause – Babble
Also, daß die Dagmar Krause früher bei den Hamburger City Preachers gesungen und daß Kevin Coyne bisher durchweg ausgezeichnete Platten gemacht hat, darüber ist ein Ei geschlagen. Und irgendwie freue ich mich fast, daß „Babble“ mit den üblichen Coyne-LPs nicht Schritt hält, weil mich das zumindest davon entbindet, schreibmaschinenringend dem Leser was Exzellentes näherzubringen in dem Wissen, daß sowieso nur wenige Interessenten vorhanden sind.
Auf einer BRD-Tournee haben Coyne und Krause ihre Suite für einsame Liebende mit bloß zwei Gitarren als Unterstützung dargeboten, inklusive Gestik und Spontaneität, wie sie live halt möglich ist. Auf Platte hingegen wirkt dies recht tot, trotz hinzugezogener Orgel, Piano, Baß und Schlagzeug. Coyne/ Krause erzählen von Sehnsüchteleien, Hoffnungen, aber auch vom Scheitern zweier Liebenden – übrigens nicht leicht in Englisch nachvollziehbar. Also Achtung! Und wenn dann die beiden Verliebten sich begeifern, dann fehlt auf Platte eben das Fäusteballen, die Wut im Gesicht etc. etc. Wenn sie sich umgarnen… siehe oben. Es kommt nicht rüber, was mutmaßlich gemeint ist. Sieht man von den beiden vorzüglichen Stimmen ab, fallen außerdem gewisse kompositorische Schwachstellen auf – Coyne hat schon wirkungsvoller gearbeitet. Sei’s drum, ’s muß ja nicht immer hinhauen, Kevin!
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