Peter Green – In The Skies
Grün ist die Farbe der Hoffnung, und grün ist ebenfalls die Farbe einer Teilauflage der LP „In The Skies“, mit der Peter Green die Hoffnung weckt, er käme auf Dauer wieder in die Szene zurück. Neun Jahre nach seiner ersten Solo-LP „The End Of The Game“ hat der Gitarrist und Sänger seine Psychosen offenbar so weit kuriert, daß er wieder kontinuierlich arbeiten kann. In der Zwischenzeit hörte man von dem einstigen Fleetwood Mac-Gründer lediglich akustische Gitarre auf einem Troggs-Album (!) von 1975 und ansonsten Dinge über Untersuchungshaft. Krankenhausaufenthalt und schließlich Wiedergenesung auf der Basis intensiver Religiosität.
Angeblich haben ihn seine Mitspieler zum Comeback überredet: Snowy White (g), Lennox Langton (perc), Godfrey McLean (dr). Reg Isidore (dr), Kuma Harada (bg) und Peter Bardens (keyb). letzterer übrigens ein Green-Fan aus frühsechziger Jahren. Alle Mitspieler traten bereits woanders hervor – etwa in Bands wie Pink Floyd, Kokomo, bei Van Morrison und Robin Trower – und begleiten sehr einfühlsam, stellen Green in jeder Hinsicht in den Vordergrund. Was angesichts der meist zurückhaltenden Klänge auch nötig ist.
Die Platte besteht zu etwa gleichen Teilen aus Instrumentals und Vokalstücken, zu denen Peters Ehefrau drei Texte beisteuerte. Wer nun je ein frühes Fleetwood Mac-Stück gehört hat, weiß nach spätestens dem zweiten Song von „In The Skies“, wer hier Gitarre spielt. Will sagen, der Mann besitzt einen ureigenen Stil, den er aufgrund seiner langen Pause natürlich auch kaum weiterentwickeln konnte. Würde man eine Platte im Sinne von „Peter Green With Fleetwood Mac“ zusammenstellen und wiederveröffentlichen – sie klänge kaum anders als „In The Skies“. Doch eben weil man so lange nichts mehr von Peter Green gehört hat, fällt dies eher positiv ins Gewicht. Und für relativ beschauliche Songs, die oft auf sehr einfachen Melodien aufbauen und mit sauberen, doch nie leistungsbetonten Soli aufwarten, war Green schon immer gut. Trotz allem muß man diese LP zweiseitig bewerten: Für neue Green-Interessenten wird sie weniger attraktiv sein als für Hörer, die schon mindestens zehn Jahre „dabei sind“. 4 (25jährige und älter) 3 (unter 25 Jahre alt)
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